Apgar-Schema (syn.: Apgar-Score), ein von der amerikanischen Anästhesistin Virginia Apgar (1909-1974) entwickeltes Schema, um schnell und quantitativ den Hilfebedarf und die Anpassung des Säuglings an das Leben außerhalb der Gebärmutter unmittelbar nach der Geburt zu beurteilen.
Meist eine, fünf und zehn Minuten nach der Geburt werden die Atmung, der Puls, der Grundtonus der Muskulatur, das Aussehen der Haut und die Reflexe beim Absaugen beurteilt. Für jeden Parameter werden Werte von 0 bis 2 vergeben, der niedrigste Apgar-Score liegt dementsprechend bei 0, der höchste bei 10 Punkten.
Die Atmung kann fehlen (0 P.), unregelmäßig und langsam (1P.) oder regelmäßig und gut erfolgen (2P.). Der Puls kann fehlen, unter oder über 100 Schläge pro Minute betragen. Beim Grundtonus der Muskulatur werden die drei Qualitäten: Schlaff, träge oder aktive Bewegung unterschieden, die Haut des Neugeborenen kann blau oder weiß, nur an den Finger- und Zehenspitzen blau oder die gesamte Haut rosig aussehen. 0 Punkte im Apgar-Schema werden vergeben, wenn beim Absaugen des Schleims aus Nase und Rachen keine Reaktion des Babys erfolgt, Grimassieren wird mit einem Punkt bewertet, kräftiges Schreien mit 2 Apgar-Punkten.
Apgar-Werte unter 4 nach einer und unter 6 nach fünf Minuten sind Warnzeichen einer drohenden Unterversorgung mit Sauerstoff, intensivmedizinische Maßnahmen sind unverzüglich einzuleiten, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Liegt der Apgar nach einer Minute zwischen vier und sechs, sollten die Atemwege abgesaugt und Sauerstoff verabreicht werden.