bin durch Zufall in dieses Forum gekommen und freue mich auf regen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Ich arbeite in einer Klinik in Oberbayern und leitet dort eine ZSVA mit 9 MA. Meine vorige Aufgabe war eine Stelle im OP und ich hatte keine Lust mehr, immer BD zu machen. So bin ich in der ZSVA gelandet. Es ist eine Herausforderung, da das Image einer ZSVA ja nicht das Beste ist, da viele noch der Ansicht sind, wer in der Küche keine Soße mehr rühren kann, der kommt in den Steri.
Dadurch dass das Personal in der ZSVA jetzt eine "Ausbildung" braucht, wird sich bestimmt auf lange Sicht hin, der Stellenwert des "Steris" bessern.
Seit 1985 arbeite ich schon nicht mehr auf Station, aber durch meine Arbeit im OP, Hygiene und jetzt ZSVA kann ich bestimmt auch noch mit Euch kommunizieren.
Kenne auch die Probleme auf Station, da ich durch meine Leitungsaufgabe sehr viel Kontakt zu den Stationen habe.
ZSVA ist die Abkürzung von Zentrale Sterilgutversorgungs Abteilung. Das ist der ehemalige Steri der in vielen Häusern dem OP angeliedert war oder auch als Zentralsteri für das ganze Haus fungierte.
die Arbeit im OP hat mir immer sehr viel "Spaß" gemacht, aber dieser ewige Bereitschaftsdienst war doch sehr nervig. Bei uns war auch der Dreierdienst, was bedeutet, dass Du vom Freitagmorgen bis Montagabend in der Klinik warst.
Damals gab es noch nicht diese neue Arbeitszeitgesetz und ich hatte eine kleine Tochter und wollte auch mal mit meiner Familie ein schönes Wochenende verleben. Ich hatte mindestens 2 WE Dienst und an den freien WE musste man alles das aufholen, was vorher liegen geblieben war. Es war mir zwar ein sehr recht, da ja mein Mann am WE zu Hause war und dadurch war das Kind sehr gut versorgt, aber diese jahrelangen Dienste haben ganz schön an mir gezehrt.
Als dann die ganze Sterilisation ausgelagert wurde fand ich Interesse an der Arbeit und eigentlich hab ich schon immer diese Arbeit sehr gern gemacht, denn halb steril ist wie ein bisschen schwanger.lach
Diese Arbeit wurde und wird heutzutage auch noch immer unterschätzt, aber im gewissen Sinne ist es Präzionsarbeit, gerade auch durch die MIC-Instrumente.
Man braucht auch techn. Verständnis und das liegt mir auch.
Natürlich hat das sehr wenig mit Krankenpflege zu tun, aber im Moment braucht man noch diese Ausbildung plus 3 Blöcke um diesen techn. Sterilisationsassistenten mit erweiterter Aufgabenführung (Steri-Leitung) zu machen. Mit dieser Ausbildung kannst Du eine ZSVA leiten. Die Auflagen werden immer schärfer und die Deutsche Gesellschft für Sterilgutversorgung ist auf dem Weg, dass es ein Ausbildungsberuf wird. Das dauert bestimmt noch einige Jahre, aber irgendwann wird es so weit sein.
Um überhaupt ein Instrumentensieb aufbereiten zu dürfen, braucht auch eine Hilfskraft eine Fortbildung zum Steriassistenten. Wir haben auch einige angelernte Hilfkräfte ohne Krankenpflegeausbildung, aber alle haben diese Fortbildung mit Prüfung machen müssen.
Im Steri müssen so viele Gesetze und Normen eingehalten werden, dass einem schon manchmal der Kopf raucht.
Vielleicht habt Ihr jetzt einen kleinen Einblick in dieses bald neue Berufsbild bekommen und seid ein bissi informiert.
Falls Ihr noch Fragen habt, werde ich sie sehr gerne beantworten.